FAQs

Die folgenden Punkte betreffen grundsätzliche Fragen von Sprachen- und Sprachlernbewusstheit, deren Kenntnis dir hilft, erfolgreich Sprachen zu lernen.

***

Wie lerne ich eine Fremdsprache am besten?
Was bedeutet „eine Fremdsprache können“?
Kompetenz messen: Teilfertigkeit für Teilfertigkeit
Muttersprache, native speaker, Zweitsprache, Fremdsprache?
Benennungen weiterer Sprachen
Was unterscheidet eine Sprache von einem Dialekt?
„Wörter kennen, Wörter lernen“, was heißt das?
Wieviele Wörter kennen Muttersprachler? Wie verarbeiten sie Wörter?
Wie viele Wörter muss ich lernen, um in der Fremdsprache kommunizieren zu können?
Wie verbessert der Interkomprehensionsansatz das Sprachenlernen? Oder: Wie kann ich von der Methode profitieren?
Literatur

Wie lerne ich eine Fremdsprache am besten?

Generell und präzise kann man dir diese Frage nicht beantworten, weil jeder Mensch anders lernt und „Lernen“ zu viele relevante Variablen beinhaltet. Finde also heraus, was genau dich beim Erlernen welcher Sprache motiviert: was du mit ihr machen willst, warum genau du sie erfolgreich lernst (oder warum nicht). – Grob gesehen, ist indes seit langem bekannt, was generell gute Sprachenlerner ausmacht (Joan Rubin 1975).

Eine wichtige Voraussetzung für gutes Sprachenlernen sind in jedem Fall Sprach- und Lernaufmerksamkeit: Sensibilität für die Zielsprache und für das eigene Lernen.

Was bedeutet „eine Fremdsprache können“?

Die konkrete Antwort hängt von dem jeweiligen sozialen Umfeld ab, in dem du die Zielsprache verwenden willst, und den Erwartungen der zielsprachlichen Umgebung an deine kommunikative Kompetenz. Was die Beherrschung einer Sprache betrifft, in der du studierst, arbeitest und als Teil einer sozialen Gruppe lebst, so bedeutet dies, dass du die Sprache in der erwarteten Tiefe und Breite verwenden kannst, um anfallende kommunikative Aufgaben zu erfüllen. Zu den erforderlichen umfangreichen Sprachkenntnissen gehört eine ausreichende Beherrschung des Sprechens und Schreibens, des Hörverstehens  und des Lesens. Voraussetzung hierfür ist das Wissen eines breiten Wortschatzes inklusive der verschiedenen Sprachregister und des Sprachbaus. In der Gesellschaft hängt ein erfolgreiches Leben nicht zuletzt von den Kommunikations- und Sprachkenntnissen ab.

Die Beschreibung der höchsten Kompetenzniveaustufe C2 des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen: Lernen, Lehren, Bewerten (GER) konkretisiert, was solche umfangreichen Sprachkenntnisse bedeuten. Die wichtigsten Merkmale sind:

  • Kann praktisch alles leicht verstehen, was er / sie liest oder hört.
  • Kann Informationen aus verschiedenen schriftlichen und mündlichen Quellen zusammenfassen und dadurch Begründungen und Erklärungen in einer schlüssigen Darstellung wiedergeben.
  • Kann sich spontan, sehr fließend und präzise ausdrücken und kann auch feinere Bedeutungen in komplexeren Sachverhalten darlegen.

Mit anderen Worten: Verstehst du französische Fernsehsendungen (so dass du sie Satz für Satz, Wort für Wort wiederholen kannst)? Kannst du einer Debatte spanischer Journalisten im Detail folgen? … einer Fußballreportage im italienischen Fernsehen? … alles auf Russisch sagen und schreiben, was du in deiner Muttersprache sagen und schreiben könntest? Dann verfügst du über eine volle C2-Kompetenz in der Zielsprache. Um ein so hohes Maß an Kompetenz in einer Fremdsprache zu erreichen, sind große Investitionen in Zeit und häufige Kontakte mit Muttersprachlern erforderlich. Unter schulischen Bedingungen allein ist ein C2-Niveau in einer Fremdsprache nicht erreichbar. Vergleiche nur einmal: Wie viele Stunden hast du in deinem Leben in deiner Mutter‑ oder Erstsprache verbracht? Mit wie vielen kompetenten Sprachpartnern interagiert? Wie wenige Stunden in hingegen in der Fremdsprache X, mit wie vielen Muttersprachlern der Sprache X? Etc.

Kompetenz messen, Teilfertigkeit für Teilfertigkeit

Der GER ermöglicht die Messung der Sprachkompetenz anhand der vier Grundfertigkeiten. Mit Blick auf mehrsprachige interkulturelle Gesprächspartner scheint eine Vorbemerkung angebracht: eine Kompetenz A in Sprache A kann niemals mit einer Kompetenz A in Sprache B gleich sein. Daraus ergeben sich abgestuften und diversifierte Kompetenzprofile, die auch bei Muttersprachlern zu beobachten sind. Kurz und bündig: Es ist völlig legitim, nur eine einzelne Teilkompetenz zum Lernziel zu machen (z.B. ausschließlich Lesen).

Einige Beispiele zu Kompetenzprofilen. Zu Person 1: Muttersprache: Französisch; Beherrschung der vier Grundkompetenzen: in Englisch und Italienisch; nur Lesekompetenz: in Spanisch, Portugiesisch, Katalanisch; schwaches Hörverstehen (A2): in Rumänisch. Oder Person 2: Muttersprache: Deutsch, vier Grundkompetenzen: in Französisch, Englisch; nur Lesekompetenz: in Italienisch und Spanisch. Es sei daran erinnert, dass der Erwerb von Lesefertigkeiten in einer nahverwandten Sprache (einer Familie, aus der man eine andere Sprache bereits kennt) in sehr kurzer Zeit erfolgt, wie zahlreiche empirische Studien belegen.

Schließlich besteht, wie es die Europäische Union definiert hat, das gesellschaftliche Ziel darin, dass möglichst viele europäische Bürgerinnen und Bürger neben ihren Muttersprachen umfassende Kompetenz in mindestens zwei Sprachen erwerben. Es ist wünschenswert, dass sie weitere Sprachen mit dem Ziel einer vollständigen oder nur partiellen Kompetenz erwerben.

Was bedeuten eigentlich Begriffe wie Muttersprache, native  speaker, Zweitsprache, Fremdsprache?

Muttersprache ist kein wissenschaftlicher Terminus. Ebensowenig der ihm nachempfundene international gebräuchliche Begriff des native speaker. Insbesondere in Bezug auf Migranten bezeichnet das Wort die Sprache, die gewöhnlich in einer Familie gesprochen wird. Linguisten bevorzugen oft andere Begriffe, sie unterscheiden zwischen Erstsprachen, Zweit- und Fremdsprachen. Hiermit bezeichnen sie entweder die Sprachen in der chonologischen Reihenfolge ihres Erwerbs durch ein Individuum oder aber nach der Kompetenz, mit der es über diese Sprachen verfügt. In sogenannten einsprachigen Gesellschaften ist zumeist die Muttersprache der Mehrheit auch Amtssprache (Justiz, Wirtschaft, Schule und Ausbildung usw.). In diesem Sinne kann man sagen, dass die Mutter‑oder Erstsprache der meisten deutschen Bürger das Deutsche ist. Gleichzeitig sprechen viele von ihnen einen (deutschen) Dialekt. Deutschland umfasst aber auch Regionen mit eigenen Sprachen (Sorbisch, Dänisch, Friesisch) und es zählt weit mehr als hundert Migrantensprachen.

Für Menschen mit Migrationshintergrund ist Deutsch in Deutschland (nach ihrer Erstsprache) eine Zweitsprache, die sie sehr oft wie eine Muttersprache beherrschen. In deutschsprachigen Ländern gelten Englisch, Französisch oder Russisch als Fremdsprachen, die oft als Schulfremdsprachen unterrichtet werden.

In linguistischer Sicht sind alle Kompetenzbegriffe problematisch, weil Sprachkönnen als beobachtbare Fähigkeit immer nur individuell und kasuistisch (im konkreten ‚Sprachfall‘) begegnet. ‚Die‘ Sprache X als Ganzes begegnet nicht einmal in den umfangreichsten Wörterbüchern. So spiegelt der Wortschatz die in Sprache gefassten, sehr unterschiedlichen Erfahrungen von Individuen und ihren Lebensläufen , der Dialekt einer Person z.B. macht eine Aussage über deren regionale Herkunft und die Menge ihrer sozialen Kontakte. Heutige Kompetenzbeschreibungen orientieren sich am Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GER).

Benennungen weiterer Sprachen

… betreffen zunächst sog. autochthone Sprachen. In Deutschland: Friesisch, Sorbisch, Plattdütsch und andere, in Frankreich: Korsisch, Katalanisch, Elsässisch, in Großbritannien: Walisisch, in Spanien: Baskisch, Galizisch und Katalanisch. Solche Sprachen haben als Minderheitensprachen einen bestimmten politischen Status – wie Deutsch in Südtirol, Dänisch in Schleswig-Holstein…. Zu erwähnen sind auch die Herkunfts‑ oder Migrantensprachen. Sie können auf dem Territorium eines Staates mehr Sprecher zählen als angestammte, autochthone Varietäten. In Deutschland ist dies für das Türkische im Vergleich zum Sorbischen der Fall. Migrantensprachen genießen nicht immer eine wirkungsvolle politische Unterstützung staatlicherseits, obwohl die Allgemeine Erklärung der Sprachenrechte (Barcelona 1996) auch sie schützt. (Die Erklärung wurde allerdings von der UNESCO bislang noch nicht verabschiedet.)

Was unterscheidet eine Sprache von einem Dialekt?

„A schprach is a dialekt mit an armej un flot“, so formulierte es der Sprachwissenschaftler Max Weinreich in seiner Rede zur Eröffnung der 19. Jahrestagung des Instituts für Jüdische Forschung (YIVO) 1945. Alle unsere Landessprachen haben sich aus Dialekten entwickelt. Sprachen entstanden, als der zugrunde liegende Dialekt eine nationale (staatliche) Verbreitung erfuhr – in Justiz, Regierung und Verwaltung, Religion, Universitäten, Wissenschaften, Schulen oder Handel. Die Grundlage dafür war oft mit ihrem Alphabetisierungsstatus in (Teilen) der Bevölkerung verbunden. Voraussetzung war eine einheitliche Rechtschreibung und eine vergleichsweise einheitliche (national verständliche) Aussprache (Euphonie) innerhalb der Sprachgemeinschaft. Diese Eigenschaften verliehen den betreffenden Sprachen ein hohes Ansehen und einen hohen Nutzwert, was wiederum erklärt, warum sie als Fremdsprachen unterrichtet und erlernt wurden. Oft gehen Ausdehnung und Sprachen Hand in Hand, wie der spanische Grammatiker Antonio de Nebrija 1492 im Prólogo a la Gramática de la lengua castellana hervorhob: „Siempre una lengua fue compañera del imperio“.

Im Allgemeinen begegnen Dialekte als lokal gebundene, natürliche und im Alltag mündliche Varietäten mit einem geringen Normalisierungsgrad und zumeist ohne standardisierte Rechtschreibung. Dialekte ein und derselben Sprache sind mehr oder weniger verständlich (interkomprehensibel). Oft fließen Dialekte und Soziolekte ineinander.

Für das Erlernen von Fremdsprachen kann auch dialektbezogenes Wissen durchaus nützlich sein, da sowohl Dialekte als auch Sprachen Transfergrundlagen bieten (rheinisch: der Junge ist am Spielen > the boy is playing).

„Wörter kennen, Wörter lernen“, was heißt das?

Der Vater der modernen Sprachwissenschaft, Ferdinand de Saussure, modellierte Wörter so, dass sie sich aus einem Zeicheninhalt (Bedeutung oder Signifikat) und einem Zeichenkörper (Signifikant) zusammensetzen. Ein Signifikant kann ein oder mehrere Signifikate transportieren. Ein Wort kann monosemisch (d.h. mit nur einer Bedeutung) oder polysemisch sein – mit mehreren Bedeutungen, z.B. deutsch Flügel [1] mit den Referenzen [1a] Vogel, [1b] Flugzeug, [1c] Teil einer Tür oder [2] ‚Klavier‘. Das Gebrauch eines Wortes kann denotativ sein, d.h. in seiner ursprünglichen Bedeutung, oder konnotativ, d.h. in einer übertragenen bildlichen oder emotionalen Färbung (Engel für ‚entzückende Person‘ oder Drecksack für ‚verabscheuenswürdiger Zeitgenosse‘). Ein Wort kennen bedeutet seine Rechtschreibung, Aussprache, Bedeutungen, Registerzugehörigkeit, grammatikalischen Merkmale kennen (d.h. „das englische Verb to like löst ein Gerundium aus: She likes looking TV), Konnotationen (Penne für ‚Schule‘ mit der Assoziation pennen), Kollokationen (to run a light, brûler un feu, eine Ampel überfahren). Kompetente Sprecher wissen zudem: Wer benutzt ein bestimmtes Wort zu welchem Zweck, wie, mit wem, mit welcher Wirkung, wo, wann; was gesagt wird, was nicht, wie reden Frauen, wie Männer, etc. usw. Offensichtlich sind Wortschätze mit ihrer Kultur verbunden, die der deutsche Philosoph Niklas Luhman als Repertoire von Themen definiert. Jede Kultur entwickelt ihre eigenen Themen, die sich von der einer anderen Kultur unterscheiden.

Ein Wort kann akustisch gesprochen/hörend oder grafisch kodiert bzw. dekodiert werden. Akustische oder phonische Realisierungen haben eine Aussprache, grafische eine Schreibung. Kurz gesagt: Die grafische oder akustische Verwendung eines Wortes impliziert immer die Aktivierung des entsprechenden akustischen oder visuellen Kanals, d.i. die jeweilige Verwendung eines eigenen mentalen Programms. Was das Lernen betrifft, so bedeutet dies: Man lernt Sprechen durch Sprechen, Hörverstehen durch verstehendes Zuhören, Leseverstehen durch verstehendes Lesen und Schreiben durch Schreiben. Leider hat die Steuerung des Fremdsprachenunterrichts diese wichtige Regel lange missachtet.

Wieviele Wörter kennen Muttersprachler? Wie verarbeiten sie Wörter?

Jean Aitchison, eine berühmte englische Linguistin, bemerkt zum Wortwissen britischer Studenten in den 1930er Jahren, „dass der durchschnittliche College-Student etwa 58.000 gemeinsame »Basiswörter«, 1.700 seltene »Basiswörter« und 96.000 Derivate und Komposita kannte. Das höchste Ergebnis war 200.000, und das niedrigste war 100.000“ (1997: 7). Die Schätzung von 50.000 (…) „kann zu niedrig sein“ (ebd.). Das Zählen von Wörtern nach Sprachen („Hat Englisch mehr Wörter als Chinesisch oder Deutsch? „) macht wenig Sinn, solange nicht klar definiert ist, was ein Wort eigentlich ist. Das deutsche Kompositum Donaudampfschifffahrtsgesellschaft würde wohl von den meisten Deutschsprachigen als ‚ein‘ Wort bezeichnet werden, denn es scheint durch zwei weiße Flecken begrenzt. In Europa stellen sich die Menschen Wörter zumeist in ihrer verschrifteten Gestalt vor. Die französische und englische Übersetzung zeigt jedoch ein Mehr an Wörtern: La compagnie des bateaux-vapeurs sur le/du Danube; Englisch: the Danube steam shipping company.

Natürlich erfordern praktische Sprachkenntnisse weitaus mehr als nur deklaratives Wortwissen. Das mentale Lexikon organisiert Wörter so, dass das Erkennen und Abrufen von Wörtern aus der Lautkette in Sekundenbruchteilen erfolgt. Dies meint das prozedurale Sprachwissen. Muttersprachler identifizieren ein Wort in 200 Millisekunden oder weniger. Nachsprechen (Experten verwenden den Begriff „Shadowing“) erlaubt es abzuschätzen, wie rasch ‚Spreche‘ segmentiert und Wörter erkannt werden können. Gute Sprachverarbeiter ‚erraten‘ häufige Kookkurrenzen, um hierauf aufbauend Hypothesen für nachfolgende Wörter und Inhalte zu entwerfen. Wir überprüfen unsere eigenen „Erwartungen“ durch eine Plausibilitätsprobe. Voraussetzung ist immer, dass unser Wissen nicht nur einzelne Wörter, deren Aussprache und Bedeutungs- und Funktionsumfang erfasst, sondern auch deren Kollokatoren und Kookkurrenzen. So tasten wir uns ‚vorwärts an die eine Mitteilung heran. Auch das kulturelle spielt eine Rolle, indem es mit darüber entscheidet, was als „plausibel“ gelten kann: Weltweit trinkt man Kaffee, aber in einigen Gegenden Afrikas isst man auch Kaffeebohnen.

Wie viele Wörter muss ich lernen, um in der Fremdsprache kommunizieren zu können?

Um die Antwort zu finden, geh zu weiteren Fragen, und zwar zu warum und wozu. Klar ist, dass du das Kernvokabular der Fremdsprache benötigst, weil seine Kenntnis es ermöglicht, die meisten Texte zu verstehen. Diese Liste des Kernwortschatzes umfasst die häufigsten Wörter der Sprache (Häufigkeitsrang unter 5000). Aber für ein tieferes Verständnis von Texten zu einem besonderen Thema, ist es auch notwendig, das spezielle Vokabular zu kennen.

Aber was muss man nun wirklich neu „lernen“? Bei Weitem nicht „alles“, denn nicht alles ist ’neu‘. Ein Beispiel: Ein Italiener, der auf das englische Verb to continue (oder dessen Substantivform) trifft, kennt das Wort bereits aus seiner Muttersprache continuare (continuazione). Der Unterschied betrifft die Aussprache, die Orthographie, einige morphologische Abweichungen. Er entdeckt Entsprechungen und Unterschiede zwischen den Sprachen: continues to play/playing, sp. continua jugando – und Abweichungen – it. continua di giocare

Kurz gesagt, was du tatsächlich neu lernen musst, hängt (a) von den nutzbaren Vorkenntnissen ab, die du aktivierst, und (b) von dem Kompetenzprofil, das du erreichen möchtest.

Wie verbessert der Interkomprehensionsansatz das Sprachenlernen? Oder: Wie kannst du von der Methode optimal profitieren?

Das Beispiel zur to continue, continuare… hat schon angedeutet, was Interkomprehension meint: Eine fremde Sprache verstehen, ohne sie qua Unterricht erlernt oder in ihrer natürlichen Umgebung erworben zu haben.  – Intercomprehensive Rezeption erfordert, dass du auf die Zielsprache achtest, indem du neue Formen, Funktionen und Bedeutungen identifizierst und dabei auf das nützliche Vorwissen zurückgreifst. Empirische Studien zeigen immer wieder folgende Schritte:

  • Lesen des Zieltextes.
  • Erstes Scannen des Textes unter der Frage: Was verstehe ich, was bedeutet was, welche Bedeutungen und Funktionen erkenne ich?
  • Nochmal Scannen unter der Frage: Warum ist das anerkannte Zielsprachenschema identisch mit dem aus meinen Vorkenntnissen aktivierten Schema,  warum ist es anders.
  • Drittes Scannen unter der Frage: Was verstehe ich nicht?
  • Klärung unbeantworteter Fragen, zum Beispiel mit Hilfe eines Wörterbuchs, einer entsprechenden Grammatik, des Lehrers.
  • Erstellen der „Hypothesengrammatik“der Zielsprache: Schreiben Sie die Regeln auf, die Sie beim Lesen erkennen.
  • Wenn Sie sich für mehr als eine Zielsprache interessieren, ist es auch von Vorteil, die Regelmäßigkeiten zu erfassen, die Sie zwischen allen beteiligten Sprachen erkennenkönnen.
  • Entwerfen Sie Ihren weiteren Lernplan.

Du wirst sehen, dass im zweiten, dritten, viertenText die Entschlüsselung immer einfacher wird.

Literatur

Aitchison, J. (1987): Words in the Mind. An introduction to the mental lexicon Oxford/New York: Basil Blackwell.

[1]  https://de.statista.com/statistik/daten/studie/170897/umfrage/einschaetzung-zu-eigenen-franzoesischkenntnissen/

Facebooktwitterredditpinterestlinkedinmail